Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.
Arthur Schopenhauer
Verlagstext
Rhino wüted durch die Straßen von New York. Klaue führt eine Gang furchterregender Krimineller an. Ultron droht damit, alles durch einen nuklearen Anschlag zu vernichten. Die Welt braucht Helden, um diese Schurken aufzuhalten! Seid ihr dieser Aufgabe gewachsen?
Bei Marvel Champions – Das Kartenspiel schlüpft ihr in die Rollen ikonischer Helden aus dem Marvel-Universum! Ihr versucht berüchtigte Schurken davon abzuhalten, ihre hinterhältigen Pläne in die Tat umzusetzen!
Marvel Champions – Das Kartenspiel ist euer Einstieg ins Marvel-Universium! Spielt als Iron Man, Captain Marvel, Spider Man, Black Panther oder She-Hulk und vereint eure Kräfte mit denen anderer Helden, um eure Feinde zu besiegen!
Mit über 350 Karten, 100 Markern, 5 Schadens-Trackern und vielem mehr ist das Grundspiel von Marvel Champions – Das Kartenspiel erst euer Anfang in diesem Living Card Game.
Regelmäßig erscheinen neue Erweiterungen, doch im Gegensatz zu Sammelkartenspielen gibt es hier keine seltenen Karten, die man zufällig erhalten kann. In jeder Erweiterung ist ein vollständiger Satz jeder Karte enthalten. Die Erweiterungen bringen neue Helden, Szenarien und vieles mehr ins Spiel. Anders als zu früheren Living Card Games ist es bei Marvel Champions – Das Kartenspiel nicht nötig, mehrere Grundspiele zu kaufen, um einen kompletten Kartensatz zu erhalten.
Spielzeit (Verlag) | 45-90 Minuten |
Spielzeit (pottmeeple) | 90 Minuten |
Anzahl Spieler | 1-4 |
Empfohlenes Alter | 14+ |
Das Spiel
Lasst uns direkt zu Beginn mal den Elefanten im Raum besprechen: Ja, es ist ein Sammelkartenspiel. Wenn auch nicht so kostenintensiv wie z.B. Magic the Gathering, so muss man sich auch hier bewusst sein: ein Großteil des Spaßes wird man erst entdecken, wenn man bereit ist, neben dem Grundspiel auch weitere Helden- und Schurkenpacks zu kaufen. Dann jedoch offenbart sich einem ein Kartenspiel, welches einen voll und ganz in das Marvel Universum abtauchen lässt. Spiderman gegen Rhino? Klar, schon im Grundspiel möglich. Antman und Wasp gegen Kang? Doctor Stange gegen Red Skull? Alles machbar.

Aber was findet man nun alles im Grundspiel? Neben dem üblichen Zubehör vor allem 5 Helden, 3 Schurken in zwei Schwierigkeitsgraden inklusive weitere Karten für den richtigen Expertenmodus. Genügend Spielspaß für die nächsten Abende. Es sei aber angemerkt, Deckbau ist mit der relativ geningen Auswahl an Karten noch nicht wirklich möglich.
Ein großer Vorteil des Systems ist aber, dass man seine Sammlung danach selektiv erweitern kann. Jedes Helden Pack beinhaltet ein komplett spielbares Deck, mit dem man sofort gegen die Gegner des Grundspiels antreten kann. Jedes Schurken Deck beinhaltet alle Karten, die für diesen Schurken notwendig sind. So kann man nach und nach seine Sammlung erweitern und auch weniger beliebte Helden und Schurken überspringen. Gleichzeit wird man so nicht schon im Grundspiel durch eine Flut an Karten erschlagen und kann nach und nach immer tiefer in den Aspekt des Deckbaus einsteigen und seinen Lieblingshelden an seinen Spielstil anpassen.
Solltet ihr es bisher nicht erraten haben: Der Spieler repräsentiert einen Superhelden des Marvel Universums und spielt alleine oder mit Freunden gegen einen der mehr oder weniger bekannten Schurken. Letzterer bringen einen Satz Karten mit, die dafür sorgen, dass die Partien nie gleich verlaufen. Ihr selbst habt natürlich auch ein Deck, welches aus den Karten eures Helden sowie weiteren Karten aus einem der vier Aspekte besteht.
In mehreren Runden gilt es nun dem Gegner seine Lebenspunkte abzuziehen, dessen Bedrohung möglichst gering zu halten und zeitgleich selbst am Leben zu bleiben. Dazu nutzen wir Handkarten um Ausrüstung auszuspielen oder Verbündete herbeizurufen. Da aber jede Karte gleichzeitig auch die zum Ausspielen benötigten Ressourcen erzeugen kann, muss man ständig abwägen, welche Karte man nun spielt und welche man für die Ressourcengeneration abwerfen möchte. Das ist eines der großen Rätsel, vor das einen jeder Zug in Marvel Champions stellt.
Da aber jeder Superheld auch ein Privatleben hat, kann man auch in Marvel Champions zwischen der Superhelden- und der privaten Form unseres Alter-Egos wechseln. Jeweils mit entsprechenden Auswirkungen auf den gegnerischen Zug, die eigenen Fähigkeiten und das Handkartenlimit. Dieses Timing ist dann auch das zweite große Rätsel, welches man in seinem Zug lösen muss.

Soweit klingt es nach einem Spiel, was mechanisch sicherlich mit dem Herr der Ringe Kartenspiel, dem Arkham Horror Kartenspiel oder auch Aeons End (Deckbuilder vs. Premade Decks) vergleichbar ist. Woher nimmt das Spiel also seinen Reiz?
Persönlichkeit. Für mich spielen sich die Helden Decks alle unterschiedlich und repräsentieren dabei das, was ich von den Helden aus Comics und Filmen erwarte. Gleiches gilt für die Schurken. Diese nutzen ebenfalls Mechaniken, die das was wir von ihnen kennen, sehr gut umsetzen. Und wer wollte nicht schon immer mal in den Anzug von Spiderman schlüpfen oder als Hulk die Gegend unsicher machen?
Zum Schluss noch ein kleiner Disclaimer: Asmodee Deutschland wird das Spiel diesen Monat auch in deutscher Sprache auf den Markt bringen. Zunächst wurde von einer Veröffentlichung ganz abgesehen, da der Deutsche Markt bezüglich eines Marvel Kartenspiels als zu klein eingeschätzt wurde. Das hat sich nun geändert, aber es gibt keine Zusicherung, dass man den gesamten Inhalt lokalisieren wird. Es kann also sein, dass ihr bestimmte Produkte der Reihe nur auf Englisch erhalten werdet. Wen das stört, der fängt also besser gleich an, die Englischen Produkte zu sammeln oder macht einen Bogen um dieses wunderbare Spiel.
Oliver
Pro | Contra |
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Sehr thematische Helden- und Schurkendecks | Der letzte Zug kann oft durchgerechnet werden und kann sich antiklimaktisch anfühlen. |
Ein Grundspiel ausreichend (LCG Thematik) | Es ist und bleibt ein Sammelkartenspiel |
Helden- und Schurkendecks sind einzeln kauf- und nutzbar | |
Tolle Optik der Karten |
Unsere Meinungen
Für mich ganz klar eines der besten Kartenspiele auf dem Markt. Dank „fehlender“ Kampagne und popkulturellem Thema finden sich immer Mitspieler für spontane Runden. Die Bekanntheit der Helden und deren Fähigkeiten helfen auch Anfängern, sich schnell mit ihrem Alter-Ego zu identifizieren wobei der Kartenpool in den Erweiterungen und die stark unterschiedlichen Schurken auch für Profis genügend Herausforderung bereithalten.
Oliver